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Was Yoga wirklich bedeutet

  • Autorenbild: Farina de la Fontaine
    Farina de la Fontaine
  • 22. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Yoga als Weg zu Freiheit, Glück und innerer Ruhe.


Heute wird Yoga oft mit Bewegung, Dehnung oder Atemübungen gleichgesetzt. Doch im Ursprung meint Yoga etwas viel Tieferes – etwas, das weit über den Körper hinausgeht. Yoga bedeutet Verbindung, Einheit, oder im Sanskrit: Yuj – das „Joch“, das Körper, Geist und Seele vereint. Es ist kein Sport und keine Technik, sondern ein Weg, der uns erinnert, wer wir in Wahrheit sind.


Vom Außen ins Innen


Die meisten Menschen beginnen Yoga über den Körper.Wir lernen zu atmen, uns zu dehnen, zu spüren – und entdecken vielleicht, dass sich nicht nur Muskeln, sondern auch Gedanken lösen.Diese körperliche Praxis (Asana) ist der sichtbare Teil eines viel größeren Systems. In den alten Schriften, vor allem im Yoga Sutra von Patanjali, wird Yoga als ein geistiger Zustand beschrieben:

„Yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ“ – Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Bewegungen des Geistes.

Das bedeutet: Yoga beginnt nicht, wenn du dich auf die Matte stellst, sondern wenn du still wirst. Wenn du erkennst, dass du nicht deine Gedanken bist, sondern das Bewusstsein, das sie wahrnimmt.

Patanjali
Patanjali

Die acht Stufen des Yoga – eine Landkarte nach innen


Patanjali beschreibt acht Stufen, die den Weg nach innen weisen: Yama (ethische Prinzipien), Niyama (Selbstdisziplin), Asana (Körperhaltung), Pranayama (Atemlenkung), Pratyahara (Rückzug der Sinne), Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Erleuchtung, Einssein).


Diese Stufen sind keine Checkliste, sondern ein natürlicher Prozess:Wenn der Körper ruhig ist, wird der Atem ruhig. Wenn der Atem ruhig ist, wird der Geist klar.Und wenn der Geist klar wird, offenbart sich eine Qualität von Frieden, die unabhängig von Umständen ist.


Yoga als Weg zur Freiheit


Yoga bedeutet nicht, jemand anderes zu werden, sondern dich selbst zu erkennen. Freiheit im yogischen Sinn heißt nicht, tun zu können, was man will –sondern nicht mehr gefangen zu sein in den ständigen Reaktionen, Erwartungen und Gedankenmustern.

In der Bhagavad Gita heißt es:

„Yoga ist Geschick (Präsenz) im Handeln.“ Es geht nicht darum, das Leben zu vermeiden, sondern es mit Klarheit und Bewusstheit zu leben.

Wenn wir Yoga so verstehen, wird jede Handlung – Kochen, Gehen, Arbeiten, Atmen – zu einer Praxis. Das Leben selbst wird zur Yogamatte.


Yoga im Alltag – Bewusstheit in Bewegung


Echte Praxis beginnt nicht in der Haltung, sondern in der Haltung zum Leben. Wie bewusst gehst du mit dir selbst um? Wie reagierst du auf Stress, auf andere Menschen, auf Veränderung? Yoga bietet Werkzeuge, um mitten im Alltag ruhiger und präsenter zu werden: Atem, Achtsamkeit, Mitgefühl. Es geht nicht darum, immer ruhig zu sein, sondern den Ort in dir zu kennen, an dem Ruhe immer existiert.


Was bleibt, wenn das Tun aufhört


Wenn du Yoga praktizierst, hörst du irgendwann auf zu suchen. Du erkennst: Das, wonach du suchst – Frieden, Klarheit, Erfüllung – war nie außerhalb. Yoga führt dich zurück zu diesem Punkt in dir, der unverändert bleibt, egal, was geschieht.

Und vielleicht ist das die wahre Bedeutung von Yoga: Erinnerung. Erinnerung daran, dass du ganz bist.Dass du verbunden bist.

Und dass alles, was du suchst, bereits in dir ist.


Yoga ist kein Ziel, sondern ein Weg des Erinnerns. Er beginnt mit einem Atemzug, einer Bewegung, einem Moment der Stille – und führt dorthin, wo du nie aufgehört hast zu sein: in dich selbst.

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